Wir leben nicht in Wolkenkuckucksheim, aber vielleicht ist das Gras ja tatsächlich woanders grüner, das Meer blauer und die Gesellschaft von gefiederten Freunden amüsanter. Animatic hits Liederabend!

Samstag 30.06.18 | 20.00 Uhr im resonanzraum, St. Pauli

 

Ein Ort zwischen Himmel und Erde wird erschaffen, beschrieben durch die Lieder und einen eingeflochtenen Animationsfilm. Mit Franz Liszt, Walter Braunfels, Samuel Barber und Dominik Argento gestaltet die brasilianische Sopranistin Nívea Freitas, begleitet von Jaerim Kim am Klavier, einen klassischen Liederabend.

Mit dem für das Konzert entwickelten Animationsfilm elaborieren die KünstlerInnen zeitgleich ein innovatives Konzertkonzept.

 

Animationsfilm:
Nívea Freitas, Regie & Drehbuch
Natália Freitas, Animationsregie, künstlerisches Konzept und Animation
Tiago Calliari, künstlerisches Konzept

Katharina Fröhlich, Dramaturgie

Mara Nitz, Dramaturgie

Johannes Flick, Animation & Animation Koordination
Viktor Stickel und Ali Hashempour, Animation
Ingmar Grapenbrade,  Aufnahmerzähler
Xiao Fu, musikalische Komposition


Konzert:
Nívea Freitas, Sopran
Jaerim Kim, Klavier
Gesangsquartett:
Nívea Freitas, Sopran
Lisa Olsen, Mezzosopran 
Seungwoo Yang, Tenor
Joris Rubinovas, Bass
Taizhi Shao, Multimedia Komposition

Charlotte Lehr, Video Multimedia
Martin Schneider, Origami

Ron Zimmering, Regie

 



Wofür steht dein Projekt?


"Cuckoo Land" ist eine Verbindung zwischen der "alten" und der "neuen" Welt. Es behandelt die Themen Utopie, Eutopie, Dystopie. Ein Ort zwischen Himmel und Erde wird erschaffen, beschrieben durch die Lieder und einen eingeflochtenen Animationsfilm.

Wir wollen den traditionellen Liederabend neu denken: Anstatt verschiedene Lieder oder Zyklen zu wählen und zu einem bestimmten Thema zusammenzuführen, haben wir uns entschieden, die Lieder in den Kontext einer Erzählung zu setzen. Die Geschichte wird durch einen Animationsfilm erzählt, der speziell für das Konzert geschaffen wurde.

Auf diese Weise tritt das traditionelle Lied nicht nur in einen poetischen Dialog mit der Erzählung, sondern erhält auch eine neue Rolle und eine neue interpretatorische Perspektive.

 
Was sind die größten Herausforderungen?


"Wie kannst du es wagen, solch ein traditionelles Konzertformat zu berühren?", diese Frage wird uns gestellt. Ob es uns gelingt Lied und Film zu verbinden, die Frage können wir erst am Ende des Festivals beantworten. Das ist die Herausforderung auf der konzeptionellen Ebene. Das Projekt umzusetzen ist die zweite Herausforderung.

Es hat lange gedauert, das Thema zu greifen. Wir haben viel gelesen und recherchiert und wir haben das Liedrepertoire durchforstet, um passende Lieder zu finden. Dabei mussten wir den Text, die stimmliche Angemessenheit und die ästhetische Verbindung im Blick haben.

Auf der Ebene der Umsetzung musste ich lernen, wie man ein Drehbuch für einen Kurzfilm schreibt. Ich musste nicht nur die technische Sprache lernen, die mit der Entstehung eines Films zu tun hat, sondern auch wie man ein so großes traditionelles Theaterstück wie die "Vögel" von Aristophanes in eine neue und kurze Interpretation bringt.

Wenn wir anfangen an der praktischen Umsetzung des theoretischen Projekts zu arbeiten, beginnen wir uns der Realität zu stellen. Die Herausforderung besteht darin zu lernen, wie man mit so vielen verschiedenen kreativen Prozessen zurechtkommt: die Filmkreation, die Multimedia-Kreation, die Szenario-Konzeption, das Musiklernen und die Kammermusikarbeit, die Beziehung zwischen diesen Dingen und die Koordination sowie die Verbindung zu verschiedenen Menschen. Es ist alles sehr intensiv und anspruchsvoll, aber hoffentlich wird es am Ende wertvoll sein.

Was macht dein Projekt beim CLAB Festival besonders?


Animatic hits Liederabend - eine Verbindung zwischen der "alten" und der "neuen" Welt, wenn wir die "alte" als die traditionelle Aufführungsart der klassischen Musik betrachten, und die "neue", als die neue Art, wie wir sie vorführen wollen.

Die Lieder werden musikalisch so aufgeführt, wie sie ursprünglich entworfen wurden, aber sie werden in einen neuen Interpretationskontext gesetzt. Wenn wir einen traditionellen Liederabend mit Film und Multimedia verbinden, wollen wir das Interesse eines größeren Publikums wecken, indem wir die oftmals als starr empfundenen Barrieren brechen, die manche Leute daran hindern, sich auf die Schönheit der Musik einzulassen. Und wir möchten ein aktiveres Interesse an den Liedern wecken, das sich zusätzlich zur Schönheit der Musik, auch auf den reichen Inhalt konzentriert, den wir in jedem Text finden.