Catalina Rueda verwebt ihre Musik mit Kompositionen von Monteverdi, Machaut, Solage und Senleches. Der Klang lenkt die Bewegungen der Performancekünstler. Beinah entdecken wir die Zeitlosigkeit der Musik.

Donnerstag 28.06.18 | 20.00 Uhr im resonanzraum, St. Pauli

 

Statt einer simplen chronologischen Abfolge verwebt die Komponistin Catalina Rueda ihre eigenen Stücke mit jenen von Monteverdi und Machaut, Solage und Senleches. Beinah entdecken wir die Zeitlosigkeit der Musik. Vergangenheit und Gegenwart als Antipoden einander gegenübergestellt. Die Stücke werden durch reines Hören ihren Entstehungsjahren kaum zuordnungsbar sein. Die Musiker lenken mit ihrer Musik die Bewegungen der Performancekünstler, deren Füße aneinanderkleben.

Catalina Rueda, Komposition
Mien Bogaert, Performancekonzept
Pia-Rabea Vornholt, Dramaturgie
Julia Moorman, Gesang
Lilli Pätzold, Tenorblockflöte
Leslie Schillen, Bassklarinette
Bernhard Fograscher, Klavier
Anton Rudakov und Marcella Ruscigno, Performancekünstler

 


Wofür steht euer Projekt?


Inspiriationsquelle für „Antipoden“ ist die Musik der Renaissance, die sich mit der Liebe sehr kontraststark auseinandersetzt. In dieser Musik ist Liebe eng verknüpft mit Leid und Verlust, aber auch mit Sehnsucht und Hoffnung. Diese Gegensätze finden ihren Ausdruck im Bühnengeschehen, wo ein andauernder, innerer Kampf stattfindet. Antipoden, verkörpert durch zwei Tänzer, streben nach Auflösung und Harmonie - eine Überwindung, die auf realer Ebene unmöglich erscheint.

Was sind die größten Herausforderungen?


Eine Herausforderung ist es, Bewegungssprache und musikalische Parameter zu verschmelzen. Das Hörerlebnis der zeitgenössischen Kompositionen, die mit älteren Musikstücken verwoben werden, in eine Einheit mit den Performer zu bringen und als ein Gesamtbild darzustellen. Das Spiel auf der Bühne soll für den Zuschauer unmittelbar und authentisch sein, trotz fester Regeln soll der Eindruck einer einmaligen Performance entstehen.  Dieses Prinzip ermöglicht uns eine ganz neue Herangehensweise in der musikalischen als auch szenischen Gestaltung.

Was macht euer Projekt beim CLAB besonders?


Die Zusammenstellung von Zeitgenössischer Musik, Alter Musik und Bildsprache, die durch den Gebrauch natürlichen Lichts, Rotlichtlampen und alter Diaprojektoren eine wirklichkeitsnahe Atmosphäre zu schaffen versucht. Diese begünstigt die Entstehung eines intimen Raums, in dem sich jeder Zuschauer unmittelbar angesprochen fühlt. Aufgrund der Spezifität der Musik werden sowohl die Musiker als auch die Tänzer zu Performern.